Mietspiegel berechnen

Der Mietspiegel ist eine Möglichkeit, die ortsüblichen Mieten in einem bestimmten Gebiet zu ermitteln. In einem anderen Artikel auf dieser Seite ist der Mietspiegel bereits erläutert. Ein einfacher Mietspiegel wird in Zusammenarbeit von Gemeinde/Stadt und entsprechenden Interessenverbänden wie Eigentümer- oder Mieterverbände berechnet. Es fließen dort die jeweils erhobenen Mieten eines bestimmten Gebietes ein, wobei nur Wohnungen berücksichtigt werden dürfen, die in den letzten vier Jahren neu vermietet wurden oder eine Mietänderung erfahren haben. Es ist seitens der Bundesregierung geplant, diesen Zeitraum auf sechs Jahre zu verlängern. Wann dies umgesetzt wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest.

Hintergrund ist, dass der Mietspiegel als Begründung für Mieterhöhungen herangezogen wird: Bei Neuvermietungen von Wohnungen darf die Miete maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Gerade in gefragten Lagen ist die Miete bin den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, so dass der Mietspiegel von diesen höheren „neuen“ Mieten nach oben verzerrt ist und nicht in ausreichendem Maße die niedrigeren Bestandsmieten abdeckt. Indem der Zeitraum für die Berücksichtigung der enthaltenen Komponenten verlängert wird, soll dieser Entwicklung entgegen gewirkt werden.

Der qualifizierte Mietspiegel darüber hinaus wird nach wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt. Problematisch ist, dass diese geforderten wissenschaftlichen Grundsätze nicht weiter spezifiziert sind. Wesentliche Inhalte des Mietspiegels sind zum einen die Lage des Objektes, wobei hier Aspekte wie Infrastruktur (ÖPNV-Anbindung, Verkehrslärm, Wohngebiet und andere Faktoren), Alter bzw. Baujahr des Hauses und die Wohnungsgröße einfließen (der Preis je Quadratmeter ist bei kleinere Wohnungen in der Regel höher als bei größeren). Daneben spielt die Ausstattung der Wohnung eine Rolle, also etwa Heizungstyp, Bad-Ausstattung, Balkon/Garten und der Fußbodenbelag, eine Rolle. Zuletzt wird der Energiestandard berücksichtigt. Dies umfasst beispielsweise die Wärmedämmung von Wänden und Dach sowie die Fenster und das Fensterglas.

Basierend auf diesen Faktoren werden Spannen ortsüblicher Mieten ermittelt. Je nach Wohnungstyp kann ein Interessent schauen, wie die Miete in Relation zum Vergleichsmaßstab ähnlicher Objekte angesiedelt ist.